Zum Hauptinhalt springen Zur Suche springen Zur Hauptnavigation springen

03.08.25

proidl

Ein Schafbauer erzählt...

  1. . Können Sie uns ein bisschen über Ihren Betrieb erzählen? Wie viele und welche Schafe halten Sie, was steht bei Ihnen im Mittelpunkt – und welche Rolle spielt dabei die Wolle?

Wir haben 10 Schafe, der Schwerpunkt liegt bei der Milch - diese wird weiterverarbeitet zu Käse, Topfen, Joghurt. Wolle ist ein Nebenprodukt - in den letzten Jahren, war das schwierig.

Wir haben Produkte aus der Wollwerkstatt verkauft, das war eigentlich ein gutes Geschäft. Wir hatten die Kataloge und die Leute haben danach gefragt.

Schade, dass wolle durch chemische Textilien ersetzt wird. Die Leute sind bequem, aber die Natur ist das Gesündeste auf der Haut.

  1. Was passiert nach der Schur mit der Wolle Ihrer Tiere?

    Momentan liegt die Wolle von 2 Schuren. Eventuell kann ich es verkaufen für die Herstellung von Pellets. Manchmal holen die Weinbauern die Wolle als Dünger ab..

  2. Welchen Stellenwert hat die Schafwolle in Ihrer landwirtschaftlichen Arbeit und als Einkommensquelle?

Das hat bei uns abgenommen, wir haben den Hausverkauf eingestellt. Manchmal kommen noch Leute vorbei und fragen nach.

  1. Welche Herausforderungen sehen Sie bei der Vermarktung und Wertschätzung Ihrer regionalen Schafwolle?

Mundpropaganda ist das Wichtigste. Ich trage Wollpullover von meiner Frau gemacht, die halten 40 Jahre. Das spricht für sich. Das ist eigentlich Werbung. Wir leben in einer schnelllebigen Zeit. Wir sind zu einer Freizeitgesellschaft geworden, Einkaufen und Essen läuft nebenbei, da ist viel verloren gegangen.

  1. Inwiefern trägt die Schafzucht zur regionalen Kultur und Landschaftspflege bei?

In unserer Gegend ist Schafzucht eher untypisch. Wir sind im Weinbaugebiet und sind über Bekannte darauf gekommen. Das funktioniert sehr gut. In den Weinbaugärten nehmen Schafe zu. Es ist das ideale Tier und hat eigentlich einen hohen Stellenwert.

Eigentlich ist das eine Grundsatzdiskussion: Was ist aus der Landwirtschaft in Europa geworden? Das ist vieles schief gegangen. Geld regiert die Welt, da läuft vieles schief.

  1. Was würde Ihrer Meinung nach dazu beitragen, den Wert und die Nutzung regionaler Schafwolle in Österreich zu steigern?

Schwierige Frage. Wie erreicht man den Konsumenten, das ist die Frage.

Es gibt viele Vorurteile: Schurwolle kratzt. Man muss ein Bewusstsein schaffen: Die Natur ist nur zu retten, wenn wir zu den Wurzeln zurückkommen. Mit den vielen Transporten heute in der Wirtschaft  werden wir keine gute Zukunft für Kinder und Enkelkinder schaffen.